Es gibt oft Verwirrung darüber, was eine Nichtregierungsorganisation (Englisch NGO; Deutsch NRO) eigentlich ist. Laut Definition ist eine NGO eine nichtstaatliche, gemeinnützige und gesetzlich eingetragene Organisation die humanitäre Ziele verfolgt. Das bedeutet, dass NGOs völlig unabhängig von staatlichen Stellen agieren. Sie können jedoch vom Staat (mit-)finanziert oder organisiert werden. Wenn dies der Fall ist, muss gewährleistet sein, dass die Organisation alle Entscheidungen unabhängig trifft. NGOs können sowohl kleine als auch große Organisationen mit lokalem, nationalem oder internationalem Wirkungsbereich sein, die unterschiedliche Aufgaben und Ziele verfolgen. Die gemeinsame Grundlage ist jedoch die Arbeit im humanitären Kontext. NGOs bieten oft Unterstützung vor Ort, Konfliktanalysen, Nothilfe und professionelles Fachwissen an. Dabei variiert die Zusammensetzung der Arbeit zwischen Theorie und praktischen Operationen.

Wie sind NGOs entstanden
Der Begriff NGO (oder NRO) tauchte erstmals 1945 bei den neu gegründeten Vereinten Nationen auf. Teilweise werden auch die Anti-Sklaverei-Bewegungen des 18. Jahrhunderts schon als erste NGOs angesehen. Schon davor waren religiöse Orden, Missionsgruppen, Handelsgesellschaften und wissenschaftliche Gesellschaften jahrelang tätig und engagierten sich in kontinent-übergreifenden Aktivitäten. Humanitäres Handeln ist also nicht erst seit den letzten 70 Jahren Teil unserer Gesellschaft.
Seitdem ist die Zahl der Nichtregierungsorganisationen sprunghaft angestiegen. Die Globalisierung und daraus resultierende soziale Veränderungen haben den Bedarf erhöht, sich mit weltweiten Problemen zu befassen. Dadurch wurden viele NGOs gegründet, die es sich zur Hauptaufgabe gemacht haben, die Welt um sie herum zu verbessern. In vielen Fällen ist die transnationale Zivilgesellschaft die einzige Möglichkeit sich mit ethischen, kulturellen, politischen, wissenschaftlichen, religiösen oder humanitären Fragen zu befassen.
Was ist der Unterschied zwischen NGOs und anderen Organisationen?
Die meiste Verwirrung herrscht zwischen internationalen Organisationen (IOs) und Nichtregierungsorganisationen (NGOs). IOs umfassen generell alle Organisationen die auf internationaler Ebene tätig sind. Das heißt, diese Kategorie fässt ein viel breiteres Spektrum. NGOs können beispielsweise als IO betrachtet werden, wenn sie auf internationaler Ebene tätig sind, aber nicht alle IOs sind auch automatisch NGOs.
NGOs nach ihren Funktionen
- Gemeinschaftsorientiert – sie richten sich an bestimmte Gemeinschaften, kleine regionale Gruppen, ethnische Minderheiten und haben zum Hauptziel die Gesellschaft zusammenzubringen.
- Zivilgesellschaft – von Bürgerinnen und Bürgern organisierte Organisationen, die sich mit bestimmten Themen auf kommunaler, nationaler oder internationaler Ebene befassen.
- Umwelt – Förderung des Dialogs über Umweltfragen und Arbeit mit umweltpolitischen Maßnahmen und Aktionen zu gefährdeten Arten, Klimawandel etc.
- Ehrenamtlich – nicht registrierte Organisationen, die als NGOs arbeiten
- Wirtschaftlich organisiert – Eine Organisation, die als Wirtschaftsunternehmen registriert, aber als NGOs oder von Unternehmen gegründete Organisationen tätig ist.
- Wohltätigkeitsorganisationen – engagieren sich in den Bereichen Armut, Hunger, Gesundheitsfürsorge, Wohnungsbau und bieten oft Hilfe in Krisenzeiten an.
- Staatlich organisiert – Organisationen, die von staatlichen Behörden gegründet wurden aber unabhängig agieren.
Unabhängig von der Tätigkeit und Größe einer NGO, leisten sie letztlich alle einen Beitrag zur Gesellschaft, indem sie die Menschenrechte schützen, Nachhaltigkeit fördern und das Bewusstsein für verschiedene Themen schärfen. Es liegt also in der Verantwortung jedes und jeder Einzelnen zu entscheiden, welche NGO mit ihren unterschiedlichen Zielen unterstützt werden sollte.
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