Ein einheitliches Pfandsystem für die gesamte EU!

Jede Minute werden weltweit eine Million Plastikflaschen verkauft - pfandsystem ist gefragt

Jetzt kann zusammen mit der neuen Europäischen Bürger*innen Initiative (EBI) “returntheplastics” die Plastikverschmutzung in der EU reduziert werden. Die Initiative fordert ein Recycling System für Plastikflaschen in der gesamten EU!


Geschrieben von Lea Gormsen // Übersetzt von Sophia Stille // 26.11.2021

Das Plastik-Problem

Plastik ist ein vielseitiges Material, dass uns ständig im Alltag begegnet. Es besteht aus Materialien die es ermöglichen es verschieden zu formen, zu pressen oder zu härten. Außerdem ist Plastik leicht im Gewicht, verschieden einsetzbar und billig in der Herstellung.[1] Das führt dazu, dass Plastik oft über andere Materialien vorgezogen wird. Den ersten Produktions-Boom gab es nach dem Zweiten Weltkrieg. Danach explodierte die Plastikproduktion und heutzutage ist es eher verwunderlich wenn man mal keine Plastikreste in der Umwelt findet.

 

Plastik hat die moderne Welt verändert und wir würden sie ohne Plastik nicht mehr wieder erkennen. Der Nachteil von Plastik jedoch, dass es aus fossilen Brennstoffen hergestellt wird und Tausende von Jahren braucht um sich zu zersetzen. Das bedeutet, dass es sowohl den CO2-Gehalt in der Atmosphäre erhöht, als auch die Umwelt verschmutzt. Aber natürlich gibt es auch positive Aspekte: zum Beispiel haben sich durch Plastikverpackungen die medizinischen Hygienestandards weltweit extrem verbessert und so wurden inzwischen schon Millionen von Menschenleben gerettet. Das zeigt: Plastik hat sowohl positive als auch negative Aspekte.[2]

 

Einer der negativen Aspekte von Plastik ist außerdem, dass 40 % der jährlich produzierten Menge für den einmaligen Gebrauch bestimmt ist. Eine Plastikflasche wird daher oft nach einmaligem Gebrauch weggeworfen. Die Produkte werden nur wenige Minuten oder Stunden lang benutzt und brauchen dann Hunderte von Jahren um zersetzt zu werden. Deshalb ist es so wichtig, Plastik wiederzuverwenden.[3]

 

Die Initiative möchte erreichen, dass in Zukunft verantwortungsvoller mit Plastik(-müll) umgegangen wird.

 

Die “Returntheplastics” Initiative

Die Europäische Bürgerinnen Initiative (EBI) ‘Returntheplastics’ wurde am 13. August 2021 bei der Europäischen Kommission registriert und hat nun am 19. November mit der Unterschriftensammlung begonnen.

 

Der EBI-Mechanismus wurde geschaffen, um es Bürgerinnen und Bürgern zu ermöglichen, sich an der Gestaltung der EU-Politik zu beteiligen. Damit eine Initiative erfolgreich ist, müssen die Organisator*innen 1 Million gültige Unterschriften von Bürger*innen aus mindestens 7 verschiedenen EU-Ländern sammeln. Wenn dies der Fall ist, muss die Europäische Kommission die Forderungen prüfen und eine Antwort vorlegen.

 

Die Initiative möchte erreichen, dass in Zukunft verantwortungsvoller mit Plastik(-müll) umgegangen wird. In der Beschreibung der Initiative erklären die Organisator*innen, dass nicht-recyceltes Plastik auf überfüllten Mülldeponien oder in unseren Ozeanen und Flüssen landet. Deswegen schwimmen in den Weltmeeren Plastikhaufen die so groß sind wie ganze Länder! Der “Great Pacific Garbage Patch” ist ein Beispiel dafür: 80.000 Tonnen Plastik treiben in einem Haufen zwischen Kalifornien und Hawaii herum. Damit ist er derzeit dreimal so groß wie Frankreich.[4] Die Organisator*innen weisen außerdem darauf hin, dass Plastik im Wasser mit der Zeit in immer kleinere Teile zerfällt und sich schließlich in Mikroplastik verwandelt. Das Mikroplastik wird von den Fischen im Meer gefressen, und landet so letztendlich auf unseren Tellern.

 

EU-weites Pfandsystem für Plastikflaschen

Um dem entgegenzuwirken schlägt die Initiative daher vor, ein Recycling-System oder Pfandsystem für Plastikflaschen in der gesamten EU einzuführen, so wie es bereits in Deutschland oder Dänemark der Fall ist. Supermärkte in der gesamten EU sollen mit Rücknahmeautomaten ausgestattet werden. Diese Automaten geben 15 Cent für die Rückgabe einer leeren Plastikflasche aus, was anschließend in den Supermärkten eingelöst werden kann.[5]

Jede Plastikflasche die für eine Rückgabe in Frage kommt wird mit einem speziellen Logo versehen, so dass kenntlich gemacht wird, dass diese Flaschen 15 cent extra kosten. Dies ist in Deutschland ja auf Pfandflaschen bereits der Fall. Dass einige Länder ein solches System haben ist ein guter Anfang, aber es muss in der gesamten EU einheitlich gestaltet werden um den Kreislauf der für Plastikflaschen verwendeten Materialien zu schließen.[6] Das Recycling von PET-Flaschen kann mehrere Probleme auf einmal lösen. Der Bedarf an Rohstoffen wird sinken, es wird weniger Energie verbraucht und Plastikflaschen werden (hoffentlich) nicht mehr so leicht weggeworfen.

 

Wenn Sie die Initiative für ein europaweites Pfandsystem unterstützen möchten, gibt es mehrere Möglichkeiten dies zu tun:

  • Unterschreiben Sie die Initiative hier.
  • Informieren Sie sich weiter auf der Webseite der Initiative.
  • Teilen Sie die Initiative in Ihren sozialen Medien und mit Freunden und Familie.
  • Achten Sie auf Mülltrennung und probieren Sie ihren Plastikverbrauch zu reduzieren. Tipps zur Mülltrennung gibt es hier.
  • Besuchen Sie unsere Webseite, um Neuigkeiten über diese und andere Initiativen zu erfahren.

 

Quellen:

Fußnoten:

  1. Plastic – Wikipedia

  2. https://www.nationalgeographic.com/environment/article/plastic-pollution

  3. https://www.nationalgeographic.com/environment/article/plastic-pollution

  4. The Great Pacific Garbage Patch • The Ocean Cleanup

  5. Einzelheiten zur Initiative | Europäische Bürgerinitiative (europa.eu)

  6. Einzelheiten zur Initiative | Europäische Bürgerinitiative (europa.eu)

finanziert von europanaevnet

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